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MMS (Miracle Mineral Supplement) bei Herpes, Zoster, Hepatitis C, HIV

Hilft MMS (Miracle Mineral Supplement) gegen Herpes, Zoster, Hepatitis C oder HIV?

Es gibt keinerlei wissenschaftliche Studien, die eine Wirksamkeit von MMS bei Herpes, Zoster, HIV oder Hepatitis B belegen, egal ob äußerlich oder innerlich. Im Gegenteil: Die Anwendung von MMS kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen! Gesundheitsbehörden raten von der Verwendung von MMS dringend ab. Seine Anpreisung als Wunderheilmittel muss daher als Quacksalberei eingestuft werden.

Was ist MMS?

MMS wird als Lösung von 28 % Natriumchlorit und 4 % Salzsäure hergestellt. Bei der Vermischung von Natriumchlorit (nicht zu verwechseln mit Natriumchlorid, dem Kochsalz!) und einer Säure (Aktivator) entsteht Chlordioxid.

Dieses ist ein starkes Oxidationsmittel, das als Bleich- und Desinfektionsmittel eingesetzt wird. Chlordioxid wird als sehr giftig, ätzend, umweltgefährlich und brandfördernd eingestuft.

Unerwünschte Wirkungen von Übelkeit und Erbrechen, bis hin zu Nierenversagen, Blutdruckabfall und Schädigungen des Darms sind möglich.

Im schlimmsten Fall kann die Anwendung von MMS zum Tod führen. Insbesondere bei Kindern kann der Einsatz von MMS fatal sein.

Arzneimittel- und Gesundheitsbehörden wie das BfArM und das BfR aber auch die Verbraucherzentralen raten daher dringend von der Verwendung als Arzneimittel ab. Inzwischen ist der Vertrieb von MMS in vielen Ländern verboten.

Erfahrungsberichte

Es lassen sich im Netz einzelne Erfahrungsberichte zur MMS „Wunder“-Wirkung finden, doch diese scheinen parteiisch zu sein und wecken kein Vertrauen.

Andererseits gibt es Erfahrungsberichte, die die Anwender zum Tode geführt haben wie beispielsweise dieser:

Husband Says Fringe Church’s ‚Miracle Cure‘ Killed His Wife (Link) – zu deutsch: Ehemann sagt, dass die „Wunderheilung“ (MMS) der Fringe Church seine Frau getötet hat.

Ein Foto von Doug Nash zeigt die Flaschen mit MMS, die laut seiner Aussage von seiner Frau gekauft wurden, während sie im Südpazifik segelten:

Herkunft und Anwendung

Was bedeutet MMS genau, wo kommt es her und wofür wird es angewendet?

MMS steht als Abkürzung für Miracle Mineral Supplement oder auch Master Mineral Solution und wurde vom US-amerikanischen Ingenieur und Geschäftsmann Jim Humble als Wundermittel entdeckt.

Er preist den Einsatz von MMS u. a. bei AIDS, Hepatitis, Malaria, Herpes, Tuberkulose, Autismus und sogar den meisten Formen von Krebs an und will damit Heilungsraten von bis zu 100 % erzielt haben.

Was ist mit dem MMS und DMSO Protokoll gegen Herpes?

Das sogenannte Protokoll 3000 wird von Humble als allgemeines Heilmittel gegen Hauterkrankungen empfohlen.

Hierbei wird zunächst Chlordioxid auf die Haut aufgetragen. Darauf kommt eine DMSO-Lösung, die als Wirkverstärker fungieren und das Eindringen des Chloroxids ins Gewebe erleichtern soll.

Alternativ wird DMSO zu mit MMS versetztem Wasser gegeben und getrunken (MMS-1000+ Protokoll). DMSO (Dimethylsulfoxid) ist ein Lösungsmittel und wird als Transportvermittler z. B. in Salben eingesetzt.

Aber auch hier gilt: Es gibt keinerlei wissenschaftlichen Wirknachweis und die Anwendung kann das Risiko erheblicher (Schleim-)Hautschädigungen nach sich ziehen.

Gibt es das MMS als ein Spray gegen Herpes?

Chlordioxid-Lösung ist auch als Spray erhältlich und wird als Flächendesinfektionsmittel vertrieben und verwendet. Es kann natürlich auch selbst hergestellt werden. Aber auch hier ist von der Verwendung als Heilmittel dringend abzuraten.

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