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12 Krankheiten, die beim Küssen durch Speichel übertragen werden

Küssen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, kann aber manchmal als ein schneller Übertragungsweg für Krankheiten, Infektionen und Geschlechtskrankheiten dienen.

Wir haben für Sie eine Liste aus 12 Krankheiten zusammengestellt, die von „hochansteckend beim Küssen“ bis „harmlos“ reichen.

12 Krankheiten, die beim Küssen übertragen werden:

  1. HerpesHochansteckend. sowohl der Herpesvirus Typ 1 (HSV1), der für Lippenherpes verantwortlich ist, als auch der des Typ 2 (HSV 2), der Genitalherpes verursacht kann beim Küssen leicht übertragen werden.
  2. MundsoorHochansteckendMundsoor ist eine Infektion der Mund- und Rachenräume mit Hefepilzen und führt zu Belägen auf Zunge, Innenseiten von Wangen und Lippen. Ein flüchtiger Kuss reicht schon für die Übertragung.
  3. Pfeiffer-DrüsenfieberHochansteckendPfeiffer-Drüsenfieber wird im Volksmund die „Kusskrankheit“ genannt, weil sie meist über den Speichel übertragen wird. Symptome sind hohes Fieber und Entzündung der Lymphknoten und des Rachens.
  4. Grippe und ErkältungenAnsteckend. Influenza Viren leben auch im Speichel und können sowohl über Luft als auch über direkten Kontakt über den Speichel übertragen werden.
  5. KeuchhustenHochansteckend. Besonders in den ersten 2-3 Wochen nach Einsetzen von Husten.
  6. Magen-Darm-InfektionenAnsteckend beim Küssen einer infizierten Person. Wenn man jemand küsst, der akut eine Magen-Darm-Infektion hat, ist das Ansteckungsrisiko hoch. Jedoch ist den meisten Menschen in diesem Zustand nicht nach Küssen zumute.
  7. Scharlach, Mumps, Windpocken, RötelnAnsteckend. Diese Kinderkrankheiten werden per Tröpfcheninfektion und durch Speichel übertragen.
  8. DiphtherieAnsteckend. Diese Kinderkrankheit wird auch per Tröpfcheninfektion und durch Speichel übertragen.
  9. Syphilis: die Übertragung von Syphilis beim Küssen ist zwar ungewöhnlich, aber möglich. Voraussetzung ist, dass der Infizierte ein Primärgeschwür im Mund aufweist.
  10. Hepatitis B: der HBV Virus führt zur Leberentzündung und kann in äußerst seltenen Fällen beim Küssen übertragen werden. Dafür muss im Speichel und Blut des infizierten eine extrem hohe Menge des Virus vorhanden sein.
  11. Tripper: Eine Ansteckung mit Tripper über den Speichel beim Küssen ist theoretisch möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Die Übertragung von Mund (Rachentripper) zu Penis oder Vagina und umgekehrt ist allerdings möglich und kommt vor.
  12. HPV: In den Studien wird HPV und Französisch-Küssen immer wieder statistisch miteinander in Verbindung gebracht, darum raten Mediziner zur Vorsicht. Der HPV Übertragungsweg von Mund zu Mund konnte wissenschaftlich aber nicht belegt werden, die Übertragungswahrscheinlichkeit ist also verschwindend gering.
  13. Übertragungsrisiko minimieren:
    • Auf Mundgesundheit achten.
    • Engen Kontakt und Küssen mit Infizierten vermeiden.
    • Antiseptika: Mundspülungen und Desinfektionsmittel wie Chlorhexamed FORTE, MERIDOL med oder Miramistin
    • Impfungen: möglich für Hepatitis B, HPV, Kinderkrankheiten und einige Grippe-Erreger
  14. Selbsttests online bestellen: wenn Sie nicht zum Arzt gehen wollen, dann können Sie einen Selbsttest zuhause durchführen. Wir empfehlen den bewährten und sicheren STI Heimtest von DoktorABC. Dieser Test ist schnell nach Hause geliefert und die Ergebnisse sind innerhalb von wenigen Tagen online ablesbar. Sie können sich nur auf Chlamydien, oder aber auf insg. bis zu 11 andere Erreger testen lassen.


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Andere relevante Infos

  • Die Übertragung der Krankheiten kann dabei sowohl durch den Speichel selbst, als auch durch das infektiöse Sekret der Wunden im Mundraum erfolgen
  • Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung beim Küssen ist allerdings für die meisten Geschlechtskrankheiten sehr gering und hängt unter anderem von der Gewebegesundheit im Mundraum ab
  • Offene Stellen im Mund erleichtern die Übertragung der Krankheiten, die nur über Körperflüssigkeiten übertragen werden
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Schauen wir uns nun an, welche Symptome die Krankheiten haben, wie gefährlich sie sind und wie man sich testen und behandeln kann.

1. Herpes

Lippenherpes. Den WHO (World Health Organizition) Schätzungen zufolge tragen etwa 67% aller Menschen unter 50 Jahren den Herpes Simplex Virus 1 oder HSV 1 in sich, der für Lippenherpes verantwortlich ist.

Wenn man nicht bereits infiziert ist, dann steckt man sich mit Lippenherpes meistens durch das Küssen an.

Die Krankheit bleibt bei vielen unbemerkt, bei anderen führt sie zu gelegentlichen Ausbrüchen, Fieberbläschen und Schäden an den Lippen.

Genitalherpes. Auch Herpes-simplex-2-Viren oder HSV 2, welche vor allem Genitalherpes auslösen können oral übertragen werden – von einem Geschlechtsteil an die Lippen, von dort an andere Lippen und von dort wiederum zu einem Geschlechtsteil. Laut WHO sind ca. 11% aller Menschen unter 50 Jahren mit dem HSV 2 Virus infiziert.

Herpes bleibt ein Leben lang bestehen, lässt sich aber gut durch antivirale Cremes und Tabletten behandeln (Aciclovir, Pencivir und andere). Auch Hausmittel wie der Manuka Honig können effektiv gegen Lippenherpes eingesetzt werden.

Eine Übersicht der besten Behandlungsmethoden finden Sie hier: 5 Wege Lippenherpes Schnell zu Behandeln

2. Mundsoor

Mundsoor wird durch die Infektion des Mund- und Rachenraums mit Hefepilzen verursacht. In der Regel handelt es sich um den Candida albicans Pilz. Betroffen vom Pilzbefall sind die Innenseite der Wangen und Lippen, Gaumen, aber auch die Zunge. Neben Belägen kann der Pilzbefall auch zu blutigen Hautstellen führen.

Wie ansteckend ist Munsoor? Für die Übertragung von Mundsoor Pilzen reicht der geringste Speichelaustausch wie beim Küssen, das Trinken aus einem Glas oder Benutzung von unsauberem Besteck aus.

Betroffene haben meistens erhebliche kosmetische Probleme durch den Pilz. Das Küssen sollte bis zur erfolgten Behandlung zwar ohnehin nicht in Frage kommen, aber gerade bei diesem Pilz reicht auch schon ein kurzer, flüchtiger Kuss zur Übertragung aus.

Mundsoor ist behandelbar: es werden meist Antimykotika verabreicht. Je nach Schwere des Befalls wird entweder lokal oder systemisch (Tabletten) behandelt.

Auch Desinfektionsmittel wie Sprays, Mundspülungen oder Lutschtabletten werden erfolgreich gegen Mundsoor lokal eingesetzt.

Der Mundsoor ist optisch durch Beläge im Mund und teilweise durch den Mundgeruch erkennbar.

3. Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose; Kusskrankheit)

Die Krankheit heißt im Volksmund zurecht Kusskrankheit, wird sie doch vor allem durch Speichel übertragen.

Pfeiffersches Drüsenfieber wird vom Epstein-Barr Virus (EBV) ausgelöst, welcher zu den Herpes-Viren angehört.

Wie alle anderen Herpesviren persistiert auch der EBV Virus im Körper, sodass man nach Erstansteckung ein Leben lang Virusträger bleibt. Das Immunsystem kann den Virus normalerweise problemlos im Zaum halten, sodass man nicht erneut krank wird.

Und doch bleibt man als Virenträger potenziell ansteckend.

Die höchste Ansteckungsgefahr besteht beim Kontakt mit frisch infizierten Menschen.

Pfeiffer-Drüsenfieber ist hochinfektiös und kann sehr einfach durch den Speichel beim Küssen übertragen werden.

Fast jeder infiziert sich einmal mit ihr, aber nur die Hälfte der Betroffenen zeigt die Symptome Fieber, geschwollene Lymphknoten und Rachenentzündung.

Die Verläufe sind individuell unterschiedlich, aber meist ist die virale Infektion nach bis circa 3 Wochen überstanden.

Zur Behandlung gehört hauptsächlich viel Ruhe, Schlaf, Vermeidung von Stress und Anstrengungen und abwarten bis die Beschwerden von selbst nachlassen.

In sehr schweren Fällen muss der zu den Herpesviren angehörender Epstein-Barr Virus mit Virustatika wie Aciclovir an der Vermehrung gehemmt werden.

4. Grippe und Erkältungen

Auch wenn im Internet das Gerücht kreist, dass man durch Küssen einer infizierten Person nicht krank werden kann, da die Viren angeblich nur über Atemwege verbreitet werden könnten, ist dies nicht ganz richtig.

Wir kennen alle die Grippesaison und haben alle schon mal miterlebt, dass man nach kurzer Zeit krank werden kann, wenn man sich längere Zeit mit einer erkälteten Person im selben Raum befindet und er ständig hustet.

Küssen ist in dieser Hinsicht nur eine Erhöhung der Erkältungschancen.

Charles Gerba, ein Mikrobiologie Professor an der Universität Arizona sagt:

„Die schlechte Nachricht ist, dass Viren sehr wohl im Speichel leben, somit ist [Küssen] bei einer Erkältung oder Grippe tabu. Wenn man dann küsst, wird man krank werden.“ Sagt Gerba. „Und wir haben herausgefunden, dass der Influenza Virus bis zu 3 Tage lang auf der Couch überleben kann“.

Und hier ist was Dr. Erica Brownfield, eine Professorin für Medizin an der Emory University School of Medicine in Atlanta, dazu zu sagen hat:

„Sexueller Kontakt mit jemand der eine Grippe hat oder erkältet stellt zwar selbst noch kein Infektionsrisiko dar. Viren können aber sowohl über die Luft als auch durch direkten Kontakt übertragen werden, eine gute Faustregel ist daher Menschen mit Erkältung oder Grippe nicht zu nahe zu kommen, um sich vor Husten und Niesen zu schützen.“

Logischerweise setzt man sich beim Küssen auch der Gefahr aus angeniest zu werden, was die Ansteckungswahrscheinlichkeit nochmal deutlich erhöht.

Was Brownfield aber am Ende sagt wird der Meinung vieler entsprechen: „Wenn es allerdings um das Küssen der Liebsten Person geht, würde ich das riskieren.“

TIPP: Noch wichtiger als die Vorsicht beim Küssen ist, ist ein starkes Immunsystem. In den Wintermonaten und der H1N1 Grippe Zeit ist man gerade deshalb so anfällig für Erkältung und Ansteckung durch Tröpfchenübertragung oder Küssen, weil das eigene Immunsystem sehr schwach ist.

5. Keuchhusten (Pertussis)

Keuchhusten wird auch Pertussis oder „100 Tage Husten“ genannt und ist sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Verwandten und Kollegen ein Alptraum.

Bei der Erkrankung hustet man teilweise ununterbrochen, was die Kinder im Säuglings- oder Vorschulalter, welche öfter als Erwachsene betroffen sind, in Panik versetzen kann, ihre Eltern aber ebenfalls.

Verantwortlich für Keuchhusten ist das Bakterium Bordetella pertussis, es wird von Person zu Person per Tröpfcheninfektion übertragen. Die Infektion kann in den Körper durch die Nase, den Mund oder die Augen hineingelangen.

Das heißt, wenn eine infizierte Person niest oder hustet, dann gelangen die Bakteria-gefüllten Tröpfchen in die umgebende Luft und wenn man sich nahe genug befindet, kann man diese Tröpfchen leicht atmen oder in die Augen bekommen.

Oder aber das infizierte Sekret gelangt auf die Hände, mit denen man sich kurz die Augen reibt, was für eine Infektion mit Keuchhusten ausreichen kann.

Durch Küssen ist Keuchhusten also sehr einfach übertragbar, weil die Bakterien im Speichel des Infizierten in Fülle vorhanden sind und auf direktem Wege in den Körper einer gesunden Person gelangen können.

Ab wann ist man mit Keuchhusten ansteckend? In der Regel ist man ab 5 bis 8 Tagen nach der Infektion mit den Bordetella pertussis Bakterien für andere Menschen ansteckend (Ende der Inkubationszeit). Am Ende der Inkubationszeit ist die Konzentration der Bakterien im Sekret des Infizierten nämlich bereits hoch genug, um andere Menschen zu infizieren

Das gilt aber nur bei der gewöhnlich anzutreffenden Inkubationszeit von 7 bis 10 Tagen. Die Inkubationszeit kann aber auch nur 4 oder aber ganze 21 Tage lang dauern, was den Zeitpunkt, ab dem man ansteckend ist entsprechend verschieben kann.

Man kann sich aber ungefähr am Einsetzen von Husten orientieren:

Wie lange ist Keuchhusten ansteckend? Menschen mit Pertussis sind in den ersten 2-3 Wochen nach dem Einsetzen von Husten (Anfangsphase) und kurz davor am meisten ansteckend.

Glücklicherweise kann man sich mit einer simplen Impfung gegen Keuchhusten schützen. Es wird empfohlen die erste Impfung im Säuglingsalter zu machen, dann zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr, und dann wieder zwischen 9 und 17 Jahren.

Erwachsene sollten sich zur Auffrischung auch gegen Keuchhusten impfen lassen, was meistens im Zuge der Impfung gegen Diphtherie und Tetanus geschieht.

Bei Babys kann Keuchhusten zu Atemaussetzern führen. Trotz Impfung kann man sich auch mehrmals im Leben mit Keuchhusten infizieren, wenn z.B. die Impfung sehr weit zurückliegt oder die Immunabwehr stark sinkt.

6. Magen-Darm-Infektionen

Magen-Darm Infektionen sind sehr verbreitet. Die meisten Menschen haben mindestens einmal in ihrem Leben Brechdurchfall mit Übelkeit, Bauchschmerzen und evtl. Fieber erlebt, der durch Magen-Darm-Infektionen verursacht wird.

Normalerweise infizieren sich die Betroffenen mit Keimen wie etwa Noro-Viren , Rotaviren oder Bakterien wie Salmonellen und Campylobacter über verunreinigte Lebensmittel oder Gegenstände.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist auch möglich. Die Infizierten sind nämlich durch ihre Ausscheidungen selbst ansteckend, wozu Stuhl, Erbrochenes auch der Speichel gehört.

Küsst man eine infizierte Person auf den Mund und es kommt zum Speichelaustausch, so kann man sich durch deren infektiösen Speichel mit Magen-Darm-Infektionen anstecken.

Auch durch bestimmte Sex-Praktiken können die Erreger aus den Stuhlresten in den Mund und von dort aus in Magen-Darmtrakt der beiden Partner über’s Küssen gelangen.

Zur Behandlung der Magen-Darm-Entzündung aufgrund der Infektion (Magendarm-Grippe oder Gastroenteritis) gehört neben Antibiotika vor allem viel trinken, leicht essen und Rehydrationslösung zu sich nehmen (Traubenzucker-Salz-Mischung).

In den Jahren 2007-2008 waren die Noroviren laut Dr. Elena Terletskaia-Ladwig die am häufigsten gemeldeten Krankheitserreger in Deutschland.

Allerdings ist das Infektionsrisiko beim Küssen eher gering einzuschätzen, weil es bei einer Magen-Darm-Infektion beim Infizierten sehr schnell zu Symptomen wie Brechdurchfall kommt. In diesem Zustand ist den meisten Menschen nicht nach Küssen zumute, sodass andere Menschen nicht betroffen bleiben.

Der beste Schutz gegen Magen-Darm-Infektionen ist immer eine gute Körper-Hygiene.

7. Kinderkrankheiten: Scharlach, Mumps, Windpocken, Röteln

Diese und auch andere Kinderkrankheiten werden alle durch Tröpfcheninfektion schnell übertragen. Wer sie als Kind nicht hatte, kann sich also auch als Erwachsener durch das Küssen von Infizierten anstecken.

Symptome der Krankheiten im Überblick:

  • Scharlach Symptome: „wie aus dem nichts“ eintretende Halsschmerzen, mit hohem Fieber und Schluckbeschwerden, auch gerötete Wangen, Übelkeit mit Erbrechen, Bauch-, Kopf und Gliederschmerzen
  • Mumps Symptome: anfangs leichtes Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, leichte Kopfschmerzen, „Hamsterbacken / Mondgesicht“ – einseitige Schwellung der Ohrspeicheldrüse und Ohrenschmerz
  • Windpocken Symptome: anfangs leichtes Fieber und Abgeschlagenheit, ab dem 3-5 Krankheitstag kommt der typische Hauausschlag hinzu – rote Flecken, linsengroß, die sich schnell in eitrige Bläschen verwandeln
  • Röteln Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Bindehautentzündung, Gesichtsröte, geschwollene Lymphknoten (hinter den Ohren und im Nacken), Hautausschlag: rote, einzeln stehende Flecken auf der Haut (zunächst im Gesicht, dann am ganzen Körper), manchmal Gelenkschmerzen (insbes. Mädchen älter als 12 J. und Frauen)

Dabei sind viele Menschen zwar Träger der Erreger, zeigen aber keine Symptome.

Bei Erwachsenen, die sich mit Kinderkrankheiten infizieren, kommt es häufiger zu Komplikationen, wie etwa zu Lungenentzündungen bei Windpocken.

Behandlung. Die meisten der Kinderkrankheiten werden ohne Antibiotika symptomatisch behandelt. Dazu gehört Schmerzlinderung, Bettruhe und Vermeidung von Anstrengungen. In einigen Fällen verschreiben Ärzte aber Virenhemmende Medikamente.

Vorsorge. Gegen Mumps, Windpocken und Röteln gibt es Impfungen, gegen Scharlach jedoch nicht. Der beste Schutz vor Infektion ist Hygiene und vermeiden von Nähe mit Infizierten – erst recht nicht Küssen.

8. Diphtherie

Ebenfalls gefährlich, aber durch Impfungen in entwickelten Ländern selten geworden, ist die Diphtherie.

Die Diphtherie galt bis vor Einführung der Impfung als eine der gefährlichsten Kinderkrankheiten, die per Tröpfcheninfektion leicht übertragen werden kann.

Küssen ist bei Diphtherie einer der schnellsten Übertragungswege. Durch den Speichel können die Erreger, die zuweilen auch unerkannt in der Nase verweilen, sehr einfach an den Geküssten übertragen werden.

Diphtherie führt zu Symptomen wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl.

Der Hals schwillt in der Regel sichtbar an. In den schlimmsten Fällen kann es zur Ausbreitung der Bakterien auf den Kehlkopf und durch die vermehrte Anschwellung der Schleimhäute zur Atemnot kommen.

In dieser Phase der Infektionskrankheit besteht echte Lebensgefahr.

Wenn das von den Diphtherie Bakterien produzierte Gift (Toxin) innere Organe erreicht, spricht man von einer toxischen Diphtherie, welche auch lebensbedrohlich ist.

Vorsorge: Impfung und Hygiene und vermeiden von Nähe mit Infizierten – erst recht nicht küssen.

Behandlung. Die Behandlung von Diphtherie erfolgt durch ein Diphtherie-Antitoxin, das die Toxine der Bakterien neutralisieren soll, und durch die Gabe eines Antibiotikums, normalerweise Penicillin.

9. Syphilis

Syphilis ist die sogenannte „Franzosenkrankheit“. Zu typischen Symptomen gehören: harte nässende Geschwüre an den Eintrittsstellen, Hausausschläge, „Beulen“, Haarausfall und andere.

Syphilis kann ebenfalls über den Speichel beim Küssen übertragen werden, wenn auch dieser Übertragungsweg sehr ungewöhnlich ist.

Dafür muss der Infizierte einen nässenden Primärgeschwür im Mund aufweisen, der die Erreger in den Speichel aussondert, und die gesunde Person muss eine offene Stelle im Mund haben, damit die Übertragung beim Küssen geschieht.

Syphilis verläuft in 4 Stadien, von denen die ersten beiden besonders ansteckend sind. Die Infektion ist sehr simpel durch Gabe von Antibiotika (Penicillin) heilbar.

10. Hepatitis B

Bei Hepatitis B verursacht der HBV Virus eine Entzündung der Leber. Diese heilt meist innerhalb der ersten 6 Monate aus, kann aber chronisch werden.

Der gefährlichste Übertragungsweg ist über das Blut, kontaminierte Nadeln und mangelnde Hygiene im medizinischen Bereich.

Allerdings kann man sich auch über die Körperflüssigkeiten wie Sperma, Scheidensekret oder eben Speichel mit Hepatitis B anstecken.

Kann man sich also mit Hepatitis B durch Küssen beim Speichel anstecken? Der Übertragungsweg über die Körperflüssigkeiten wie Speichel ist möglich, aber weniger wahrscheinlich als über das Blut. Um sich mit Hepatitis B beim Küssen über Speichel anzustecken muss der Infizierte eine sehr hohe Erregerzahl im Blut aufweisen (Virämie).

Bei Erwachsenen heilt Hepatitis B in ca. 90% der Fälle in den ersten 6 Monaten ohne Folgen von selbst aus, kann aber bei Senioren, Kindern oder Menschen mit schwachem Immunsystem chronisch werden.

Chronische Entzündung der Leber kann zu einer ernsten Leberzirrhose führen, dann hilft nur noch eine Lebertransplantation.

Chronisch gewordene Hepatitis B Infektion wird mit antiviralen Medikamenten behandelt, die die Vermehrung der Viren hemmen sollen. Medikamente, die den Virus aus dem Körper bringen könnten gibt es nicht.

Ist Hepatitis B aber einmal spontan ausgeheilt ohne chronisch zu werden, so ist man gewöhnlich dann ein Leben lang dagegen immun.

Schützen kann man sich aber durch eine Impfung, sie wird meistens zusammen mit der Hepatitis A Impfung gemacht. Nachgewiesen wird Hepatitis B durch einen Bluttest beim Arzt.

11. Tripper (Gonorrhoe)

Zu den durch Küssen übertragbaren Krankheiten gehört auch der Tripper, wenn auch die Ansteckungswahrscheinlichkeit wirklich sehr gering ist.

Ist Tripper durch Küssen übertragbar? Schwer. Für eine Übertragung von Mund zu Mund bzw. Rachen zu Rachen müsste der Rachentripper der infizierten Person hochgradig vernachlässigt und unbehandelt sein, und die gesunde Person müsste einige offene Stellen und Wunden im Mund haben, damit die Übertragung stattfinden kann.

Dies passiert aber schätzungsweise äußerst selten, es gibt keine laut zocdoc.com bislang keine Berichte die eine Ansteckung mit Tripper durch Küssen dokumentieren würden.

Die Tripper Übertragung von Mund (Rachen) zu Penis oder Vagina und umgekehrt durch Oralsex ist aber durchaus möglich und kommt vor.

Wichtig zu wissen ist, dass der Rachentripper ähnlich verläuft wie eine normale Grippe oder Erkältung, wodurch Gonorrhoe im Rachen meist unbemerkt bleibt.

Wenn Sie denken, dass Sie sich durch Oralsex mit Tripper angesteckt haben, dann lassen Sie sich einfach testen, je früher die Infektion erkannt wird, desto einfacher lässt sie sich behandeln.

Bei Verdacht auf Tripper, Chlamydien oder Trichomonaden bietet sich dieser beliebte Selbsttest für zuhause von DokterABC.com an. Dieser Test ist sehr sicher und testet auf bis zu 11 Geschlechtskrankheiten.

Weitere Infos zur Tripper Übertragung hier: Gonorrhö (Tripper) Übertragung

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12. Humane Papillomaviren

Es gibt Hoch- und Niedrigrisiko Typen von HPV (Humane Papillomaviren). Die niedrigrisiko Stämme verursachen „nur“ Kondylome (Warzen), die meistens absolut harmlos sind.

Die Hochrisiko-HPV-Genotypen sind 16 und 18, diese können Krebs verursachen.

Einige HPV-Stämme können neben den Genitalien auch die Schleimhäute im Rachen befallen und zum Rachenkrebs führen.

Das bekannteste Promi-Beispiel dafür ist der Fall um Michael Douglas, der sich durch Cunnilingus mit HPV im Rachen angesteckt haben soll. Dies führte zusammen mit Stress zum Stufe 4 Krebs. Nach einer Chemotherapie ist aber wieder gesund.

Nun, das war eine Übertragung von Vagina zum Rachen, was ist aber mit Mund zu Mund Übertragung?

Ist HPV durch Küssen übertragbar? Die Antwort ist, dass HPV in mehreren Studien mit (Zungen-)Küssen assoziiert wird, sprich Menschen die vermehrt Zungenküssen ausüben, häufiger eine HPV im Rachen Infektion haben. Einen direkten Nachweis für diesen Übertragung konnten andere Studien aber nicht finden.

Weil das letzte Restrisiko bleibt, empfehlen die Mediziner normalerweise Vorsicht auszuüben und diesen Übertragungsweg für HPV nicht auszuschließen.

Fazit ist – die Übertragungswahrscheinlichkeit des HPV von Mund zu Mund ist verschwindend gering. Die Übertragung beim Oralsex ist aber sehr wohl wahrscheinlich.

Krankheiten die NICHT über das Küssen übertragbar sind

Zu den Krankheiten, die nicht über das Küssen übertragen werden, zählen zum Beispiel Parasiten wie Filzläuse oder ein Befall mit Krätzmilben (Scabies).

Chlamydien, HIV, genetisch bedingte Erkrankungen, Harnwegsinfekte und Entzündungen der Keimdrüsen werden ebenfalls nicht über Speichel übertragen.

Übertragungsrisiko beim Küssen minimieren

  • Auf Mundgesundheit achten. Um das Risiko einer Ansteckung mit den genannten Krankheiten beim Küssen zu minimieren, sollte man auf die Mundgesundheit achten. Eine gute Zahnpflege und das Schonen von Wunden, halten das Gewebe intakt und verhindern das Eindringen von Krankheitserregern.
  • Engen Kontakt mit Infizierten vermeiden. Zudem sollten Menschen, die gerade sichtbare Symptome haben (Herpes-Bläschen beispielsweise) auf das Küssen komplett verzichten.
  • Antiseptika Mundspülungen: Mundspülungen und Desinfektionsmittel wie Chlorhexamed FORTE, MERIDOL med oder Miramistin können die in den Mund eingeschleusten Bakterien und Viren abtöten.
  • Impfungen. Impfungen gegen Hepatitis B, HPV, diverse Kinderkrankheiten und einige Grippe-Erreger existieren und sollten im Zweifel in Anspruch genommen werden.

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Oft gestellte Fragen

Habe ich ein niedrigeres Ansteckungsrisiko, wenn ich meinen Partner ohne Zunge küsse? Bei vielen Krankheiten kann das Risiko für eine Übertragung geringer ausfallen, wenn es sich „nur“ um leichte, flüchtige Küsse handelt.

Dennoch genügt oftmals auch der flüchtige Kontakt mit dem Erreger, sodass Menschen mit Krankheitsanzeichen aufs Küssen verzichten sollten – auch wenn es kein intensiver Zungenkuss mit Speichelfluss ist.

Kann HIV durch das Küssen übertragen werden? HIV wird durch einen Zungenkuss auch mit Speichelaustausch nicht übertragen. Die Viruslast im Speichel genügt hierfür nicht. Allenfalls ist eine Übertragung über Blutkontakt – wenn beide offene Wunden im Mund haben – denkbar.

Kann ich mich vor Krankheiten schützen, wenn ich nach dem Küssen die Zähne putze? Das Zähneputzen und Ausspülen des Mundes bringt in der Regel keinen schützenden Effekt mit sich.

Allerdings sollten Sie sich den Mund ausspülen, wenn Ihr Partner beispielsweise beim Küssen zu bluten begonnen hat – dies ist aber als reine Vorsichtsmaßnahme zu verstehen und schützt nicht vor Herpes oder hochinfektiösen Tröpfcheninfektionen.

TIPP: Mundspülungen und Desinfektionsmittel wie Chlorhexamed FORTE, MERIDOL med oder Miramistin können die in den Mund eingeschleusten Bakterien und Viren abtöten.

Wie kann man erfahren, ob der aktuelle Partner eine Krankheit hat, die beim Küssen übertragbar ist? Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Partner eine Krankheit hat, fragen Sie ihn einfach.

Gewissheit bringt aber nur ein ärztlicher Test, etwa auf gängige Geschlechtskrankheiten. Es gibt aber viele Krankheiten, deren Träger Ihr Partner sein kann, ohne es zu wissen. Dieses gewisse Grundrisiko geht man immer beim Küssen ein.

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